Die Ärmsten sind jetzt noch ärmer

Ein Jahr Pandemie liegt hinter uns. Alle sind genervt und wollen ihr altes Leben zurück. Was vermissen wir? Treffen mit Freunden -zuhause und in Restaurants-, ja Restaurantbesuche fehlen uns. Auch Galerien, Ausstellungen, Theater, Shoppen, Reisen….
Die Liste ist lang und bei jedem gibt es andere Prioritäten.

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Erasmus+ Projekt Inklusion

Anfang Februar brachen wir mit einer 3-köpfigen Delegation nach Palermo, Sizilien auf. Dort tauschten wir uns mit den Delegationen aus Italien, Rumänien, Mazedonien und Portugal aus.
Den Leiter der Italienischen Organisation Uniamoci Onlus Davide Di Pascale hatte ich bereits vor einigen Jahren bei einem Erasmus+ Projekt in Polen kennengelernt. Darüber habe ich auch berichtet. In Palermo hat man sich eine Garage umgebaut um Tagesangebote für Menschen mit Behinderungen anzubieten. Das Geschehen dort war wirklich beeindruckend. Es gibt keine staatliche Unterstützung. Wichtig ist ihnen immer in der Öffentlichkeit präsent zu sein. So konnten wir die Vorbereitungen für einen Wagen sehen, mit dem sie an einem Karnevalsumzug teilnehmen wollten.

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Das Chaos der Trauer

Am 27.02. bot ich im Frauenzimmer, einem Tagestreff für wohnungslose Frauen, eine Gesprächsrunde zum Thema „Chaos der Trauer“ an.
Diese Frauen haben neben der Trauer eine multiple Problemlage. Es ist sicher nicht leicht, sich den Problemen einzeln zu stellen. Umso bemerkenswerter war, mit welcher Offenheit dieser Kreis sich sehr schnell vertrauensvoll und mit gegenseitigem Respekt dem schweren Thema gestellt haben.

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Umgang mit Sterben, Tod und Trauer in der Schule

Am 13./14.12.2019 fand in der ev. Bildungsakademie Loccum eine Tagung zu dem o.a. Thema statt
https://www.loccum.de/tagungen/1972/
Ich durfte über „Umgang mit schwerkranken Kindern, Geschwisterkindern, Angehörigen“ referieren. Ein immer noch wenig beachtetes Thema ist dabei die besondere Situation von Geschwisterkindern. Die ca. 60 Teilnehmenden wurden durch meinen Vortag hoffentlich sensibilisiert. Sie kamen überwiegend aus Hospizen und Schulen.

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Trauerbegleitung

2019 habe ich die Große Basisqualifikation Trauerbegleitung absolviert. Die Zertifikatsübergabe fand am 1.12.19 statt. Meine Projektarbeit trägt den Titel „Einrichtung eines Trauercafés/Trauergruppe und die besondere Bedeutung von Peergroups. Da sind viele meiner Erfahrungen eingeflossen. Am 3.12.19 wurde ich in den Bundesverband Trauerbegleitung aufgenommen.

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Ein bisschen Würde

Meine hauptamtliche Tätigkeit bei der Zeitschrift der Straße ist beendet. Viele Begegnungen haben mich tief berührt. In den letzten 2 Jahren konnte ich zu einigen Verkäufern engen Kontakt aufbauen. Sie öffneten sich und erzählten von ihren Sorgen und Schwierigkeiten, dem Drogenkonsum, der Beschaffungskriminalität, den Gefängnisaufenthalten, aber auch von ihrer Kindheit. Wir alle wissen, dass Eltern ihre Kinder prägen. Ich muss mich beherrschen, nicht die Eltern zu verurteilen, die ihren Kindern keine Liebe entgegenbringen, sie vernachlässigen, teilweise misshandeln, ihnen den Zugang zu Alkohol und Drogen ermöglichen. Diese Eltern sind für mich anonym. Deshalb wäre leicht, über sie negativ zu urteilen, aber wahrscheinlich waren sie ebenso Opfer. Viele Dinge, die mir erzählt wurden, verdienten es, gehört oder gelesen zu werden, um zu verstehen, warum es für einige keine Alternative zu diesem Lebensweg gab. Deshalb habe ich vor einiger Zeit angefangen, Tagebuch zu führen: „Aus dem Alltag der Zeitschrift der Straße“. Selbst wenn ich die Namen abändere, wissen viele, um wen es sich handelt. Das Vertrauen, was mir entgegengebracht wurde, möchte ich nicht enttäuschen. Es gibt nicht viel, womit man seine Würde bewahren kann, wenn man ganz unten angekommen ist. Dieses bisschen Würde möchte ich niemandem nehmen und werde zu diesem Zeitpunkt keine Begebenheit veröffentlichen. Ich bedaure das sehr, denn die Begegnung mit Menschen, die alles verloren haben, bringt für jeden einen Perspektivwechsel.

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